Das Exklusivinterview mit Coach Sascha Feldmann

MTV Kurier Hallo Sascha!
Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu der doch noch erfolgreich zu Ende gespielten Saison. Wie lautet Dein Saisonfazit?

– Vielen Dank für die Glückwünsche. Mein persönliches Saisonfazit kann nur „turbulent“ lauten. Für die 2. Herren ist es die beste Saisonleistung seit dem Aufstieg, und bei der Ersten kann es nur lauten, im Endspurt das Ruder rum gerissen und die Klasse gehalten! An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Peffi, der die Zweite übernommen hat, den Weg weiter ging und starke Resultate eingefahren hat. Und natürlich an Björn und Jan, die mich jederzeit unterstützt haben!

MTV Kurier:
Der erneute Trainerwechsel kam ja in der Rückrunde zunächst für viele überraschend. Wie hast Du davon erfahren und reagiert?
– Das kam für mich auch völlig überraschend und ist für mich bis heute auch nicht nachvollziehbar! Erfahren habe ich es an einem Mittwoch. Ich war mit der 2. auf dem Trainingsplatz, als mich Andreas Börsdamm kontaktierte. Ich sollte nach dem Training mal bitte vorbei schauen. Angekommen bot er mir ein Bier an, was ich zunächst ausschlug und mich für Wasser entschied. Nachdem er mir die Situation erklärte und mir den Job anbot, entschied ich mich doch für das Bier…und nahm dem Job nach kurzer Überlegung an.

MTV Kurier:
Hinter Dir liegt ja eine sehr erfolgreiche Zeit mit der zweiten Herrenmannschaft. Es ist spürbar, dass die Stimmung in dem Team passt
– das gute Teamklima ist nicht nur bei Heimspielen stets gut zu spüren. Wie leicht fiel Dir dieser Abschied?
– Das war schon schwierig für mich. Ich wollte es der Mannschaft unbedingt selbst mitteilen und sagte, dass ich erst ab Sonntag nach unserem Spiel gegen Hamersen zur Verfügung stehe. Vor dem Spiel wollte ich es den Jungs dann sagen. Leider fielen Wetterbedingt sowohl die Spiele der 1. als auch der 2. Herren aus. Die Entscheidung teilte ich der Mannschaft dennoch in einer emotionalen Runde am Sonntag mit. Im Anschluss wurde ich der 1. Herren im Vereinsheim als neuer Trainer vorgestellt.

MTV Kurier:
Zwischenzeitlich geisterte das Abstiegsgespenst für die „Erste“ durch die Tiefbau
– Gieschen-Arena. Wie hast Du es geschafft, den Hebel so schnell umzulegen? Gab es Schlüsselmomente? In unserer ersten Einheit wollte ich, dass die Jungs den Kopf frei bekommen. Mal weg vom Fußball. Wir trafen uns zum Teambuilding und gingen in zwei Gruppen in jeweils einen „Escape-Room“. Im Anschluss hatten wir jede Menge Spaß beim Lasertag. Der Abstieg war nur als Einheit zu verhindern. Hier habe ich versucht den Hebel anzusetzen. Der Schlüsselmoment war vielleicht der erste Sieg für die Jungs nach 12 Spielen ohne „Dreier. Nach einer katastrophalen 1. Halbzeit in Sandbostel wurde es in der Kabine etwas lauter. Im Anschluss spielten die Jungs auf einmal Fußball und erarbeitet sich Chance um Chance. Nach dem 1:0 Sieg hielt Basti als Kapitän noch eine kleine Ansprache am Mittelkreis. Gänsehaut!

MTV Kurier:
Wie würdest Du das taktische Konzept umreißen, welches waren Deine wichtigsten Veränderungen?
– Ich stellte von 4er auf 3er Kette um und versuchte so auf die Stärken der Einzelnen Spieler der Defensive einzugehen. Basti zog ich von der Verteidigung auf die 6. um ihn zentraler im Spiel zu haben. Die viertbeste Defensive der Liga stand am Ende der schwächsten Torausbeute gegenüber. Wir konnten unsere zahlreichen Chancen leider viel zu selten in Tore ummünzen. Aber wie sagt man so schön: „Offense wins Matches, Defense wins…Abstiegskampf!“ 😀

MTV Kurier:
Nun geht es ja zunächst in die verdiente Sommerpause. Ein kurzer Ausblick in 2017/18
– welche Veränderungen stehen an und wie sehen Deine persönlichen Ziele aus?
– der lange Abstiegskampf kostete mental und körperlich viel Kraft. Die Mannschaft hat alles reingehauen und zahlreiche Spielen gingen am Ende auf dem sprichwörtlichen „Zahnfleisch“. Wir werden die Pause jetzt nutzen um alles auszukurieren und dann im Juli in eine intensive Vorbereitung gehen. Es wird wohl 1-2 neue Gesichter beim MTV geben, zusätzlich hoffen wir auf den Ein oder Anderen „alten“ Bekannten. In der Passmappe schlummert beruflich, privat oder verletzungsbedingt noch ganz viel Potential, dass ich sehr gerne in der nächsten Saison voll ausschöpfen würde.

MTV Kurier:
Hartnäckig halten sich die Gerüchte, dass demnächst Helene-Fischer auch bei Wilstedter Heimspielen einen Halbzeitauftritt hinlegen wird. Versprichst auch Du Dir davon einen zusätzlichen Motivationsschub für das Team?
– Ich hätte mich über das Angebot einer strippenden Silvie Meis in der Heimkabine, wie es die die Jungs von Hannover 96 bekamen, sicherlich mehr gefreut, aber auf solche Entscheidungen habe ich leider wenig Einfluss! Die Motivation zieht sich jeder Woche für Woche mit dem Gelb-Blauen Trikot über den Kopf, dafür braucht es keine Helene Fischer. Das Wort „Atemlos“ wird allerdings in der Vorbereitung oft genug fallen! 😉