„Wir sind doch in drei Tagen bestimmt über tausend Treppenstufen gegangen“ sagte meine Laufschwester Jutta aus Delmenhorst, als wir mit dem Zug auf dem Rückweg von Paris nach Bremen waren.

Die sechzehn Kilometer Laufen vom PARISER EIFFELTURM bis zum SCHLOSS VON VERSAILLES haben ihr weniger ausgemacht, als die vielen Treppen, die wir vorher und hinterher zusammen mit unserer Bekannten Elke vom Lauftreff Ganderkesee am letzten September-Wochenende in der französischen Hauptstadt nehmen mussten.
Aber Paris muss man sich am besten erlaufen, und dazu gehören dann auch  ausgedehnte Stadtbummel oder Fahrten mit der Metro.

Am Freitag waren wir angereist und hatten im Südwesten der Stadt Quartier bezogen. Von dort aus ging es am Abend zum Empfang der Startunterlagen, verbunden mit einem Besuch der dazugehörenden Sportmesse.
Hier wurden auch schon die ersten Kontakte geknüpft, u. a. mit den Veranstaltern des Marathons von Cheverny(Loire), die uns zu Wein und Käse einluden. Auch mit Aktivisten von „Amnesty International“ kamen wir ins Gespräch, die bei ihrer Aktion Brasilien „ins Visier“ genommen hatten, wo 2014 die Fußball-Weltmeisterschaft und 2016 die Olympischen Spiele stattfinden werden.

Der Samstag war der Sightseeingtour vorbehalten. Alles zu Fuß –  vom Place de la Concorde, den Tuilerien, Place Vendome, Opera Garnier, Galeries Lafayette, dem Louvre, Pont des Arts, Notre-Dame bis hin zum Centre Pompidou.
Zu spät sollte es aber auch nicht werden, denn am nächsten Morgen stand ja PARIS – VERSAILLES an.

Nach er etwas holprigen Gepäckabgabe stellten wir uns direkt unter dem Eiffelturm an der Startlinie auf, wo nicht gemeinsam gestartet wurde, sondern jede Minuten wurden 350 Läuferinnen und Läufer auf die Strecke gelassen. Bei 25.000 Voranmeldungen keine schlechte Idee, da einige Passagen auf der Strecke doch sehr eng und zwischen Kilometer sechs und neun zwei enorme Steigungen zu bewältigen sind.

Ideale Temperaturen und die tolle Atmosphäre ließen den Lauf zu einem Erlebnis werden. Unterwegs traf man sogar „neue Bekannte“ wieder. Der Zieleinlauf auf der breiten Allee in Richtung Schloss von Versailles ist imposant und trotz des großen Andrangs im Ziel (über 21.000 Läuferinnen/Läufer) fanden wir Drei uns schnell wieder.
Mit unseren Zeit zwischen einer Stunde und vierundzwanzig Minuten und einer Stunde und vierzig Minuten waren wir sehr zufrieden.

Nach dem Empfang unserer persönlichen Sachen ging es mit dem Zug zurück nach Paris, wo ja noch eine weitere Steigung zu bewältigen war, nämlich der Aufstieg zum Montmartre. Die Metropole unterhalb des Hügels verwandelte sich bei Einsetzen der Dunkelheit in ein Lichtermeer und wir ließen unser Abenteuer „Paris erlaufen“ mit einem schönen Abendessen ausklingen.
Jutta und Elke wollten danach aber immer noch nicht ins Bett, sodass wir noch einen Abstecher zum Eiffelturm machten, der uns dann um Mitternacht mit funkelnden Sternen nach Hause schickte.

Wer weiß, vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen – wenn nur nicht die vielen Treppen wären……..

A bientot!

Fred Gieschen